Tonfeld

Flyer für I-Kinder Arbeit am Tonfeldtonfeld

ARBEIT am TONFELD®

Die Arbeit am Tonfeld® ist eine pädagogische Entwicklungsbegleitung und Entwicklungsförderung. Sie wurde in den 70er Jahren von Prof. emer. Heinz Deuser entwickelt und erforscht. Bereitgestellt wird ein flacher Holzkasten bis an den Rand gefüllt mit Tonerde, eine Schale mit Wasser und eine menschliche Begleitung. Angesprochen wird die Haptik, die „Sprache der Hände“, in ihrer berührenden, handelnden und gestalterischen Entwicklungsqualität.

Die Arbeit am Tonfeld® ist nicht symptom-, sondern entwicklungsorientiert. Sie ist für Kita-Kinder mit mittlerem und hohem Förderbedarf (z.B. Kinder mit Integrationsplatz) gut geeignet.

Die Arbeit am Tonfeld® begleitet Kinder in ihrem Bedürfnis, eine gesunde, ausgewogene Lebensweise zu entwickeln. Sie stärkt und hilft Kindern dabei, sich ein gutes Fundament auf ihrem Weg durch die menschlichen Entwicklungsphasen anzulegen. Sie unterstützt das gesunde Aufwachsen von Kindern und stellt Rahmenbedingungen zur Prävention und Gesundheitsförderung zur Verfügung.

Die Arbeit am Tonfeld® unterstützt insbesondere Kinder, die uns Erwachsenen unaufmerksam, unkonzentriert, unruhig, impulsiv, ängstlich, schüchtern oder motorisch und sprachlich ungeübt begegnen.

Das Arbeiten am Tonfeld spricht das Kind in seiner ganzen Persönlichkeit an und hilft ihm unter anderem darin:

  • mit angemessenen Mitteln Kontakt zu Kindern und Erwachsenen zu initiieren, aufrecht zu erhalten und zu gestalten
  • innere Spannungszustände zu regulieren und auf Belastungssituationen angemessen zu reagieren
  • eigene Absichten, Bedürfnisse und Interessen angemessen mitzuteilen und diese auch bei anderen Personen zu erkennen und zu beachten
  • trotz steigender Anforderungen handlungsfähig zu bleiben und sich bei Misserfolgen oder Überforderung Hilfe zu holen
  • zuversichtlich und positiv auch an schwierige Aufgaben heranzugehen

Als Begleiterin spreche ich gezielt die Bewegungen und Berührungen der Hände im spielerischen Umgang mit der Tonerde an. Ich beachte hierbei die Basissinne Hautsinn, Gleichgewicht und Tiefensensibilität. Die Basissinne bilden die Grundlage von Beziehungsbildung und jeglichen Lernens. Die Hände können den Ton berühren, formen, ergreifen und verändern. Das Kind macht sich mit Neuem vertraut. Es experimentiert und erforscht, wie etwas funktioniert. Es erkennt Zusammenhänge und übt neue Verhaltensweisen ein. Über das spielerische Umgehen mit der Tonerde erkennt das Kind seine wachsenden Fähigkeiten. Es macht sich mit der Welt vertraut, es „begreift“ die Welt und kann auf sie einwirken. Das Kind schult seine Wahrnehmung und Geschicklichkeit. Es entwickelt Stolz, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Gleichzeitig lernt es die Folgen seiner Handlungen kennen. Es erfährt seine eigenen Grenzen, lernt mit Konfliktsituationen anders umzugehen und entwickelt Einfühlungsvermögen für andere Menschen. Als Begleiterin beachte ich das Verhältnis zwischen Umwelt- und Entwicklungsanforderungen sowie den Entwicklungsbedürfnissen und Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes. Ich biete förderliche Interventionen an, damit das Kind in seiner Persönlichkeit reifen, seine intellektuellen Kompetenzen schulen und sich sozial integrieren kann.

Doris Michaelis
Heilpädagogin
Zertifizierte Ausbildung am Institut für Haptische Gestaltbildung Nord
Supervisorin Arbeit am Tonfeld®

 

Jeder Mensch hat seinen eigenen Wachstumsrhythmus,
er wächst auf seine eigene Weise
,
zu seiner Zeit und findet dabei
zu seinem eigenen und einzigartigen Selbst.

                                                                   (Leo Buscaglia)